Instrumentalformen sind in der arabischen Musik nicht so verbreitet wie Vokalformen, da die Tradition im Wesentlichen auf dem Gesang basiert. Insofern sind reine Instrumentalvorführungen selten. Nichtsdestotrotz ergänzt die Instrumentalmusik den Gesang hervorragend, liefert die unverzichtbaren Intros, Übergänge und Zwischenspiele und gibt den Musikern die Chance, sich zu präsentieren.
Die Maqtu'a (wörtlich Stück oder Teil) ist eine allgemeine Instrumentalkomposition. Sie wird auch Ma'zufa genannt. Das bedeutet auf einem Instrument gespielt (im Gegensatz zu gesungen). Die Ma'zufa ist besonders beim Raqs Sharqi (Bauchtanzmusik) beliebt.
Muqadimma bedeutet Einführung, Intro. Diese Form würde modern in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, als Komponisten der damals neu aufkommenden Ughnia (langes Lied) ein ebenfalls langes Intro voranzustellen begannen. Kunstvolle Muqadimmas dauerten damals schon einmal fünf Minuten und bestanden aus mehreren Teilen, Maqammodulationen und Instrumentalsolos.
Der Dulab ist eine kurze Instrumentalform, der einen Maqam vorstellt. Der Name bedeutet "Rad" auf Arabisch, weil die Melodie x-fach wiederholt wird. Die Türken führen das Wort auf das Verb "dolamak" zurück, was einwickeln, umhüllen bedeutet und in Form des "dolap" den Schrank meint. Der Dulab kann auch für sich stehen und einer Improvisation vorangehen oder einem Dawr vorangehen.
Die Tahmila ist ein Instrumentalstück, das einen wiederkehrenden Refrain mit Strophen kombiniert, die teils komponiert, teils improvisiert sind. Die Tahmila wird gewöhnlich von einem kleinen Ensemble namens Takht gespielt, wobei die Spieler abwechselnd Strophe und Improvisation spielen und die Refrains vom gesamten Ensemble gespielt werden.
Der Darij heißt formell eigentlich Sama'i Darij und ist eine einfache Instrumentalform, die nach dem Iqa‘ Sama‘i Darij (3/4) benannt ist. Dieses Dreivierteltaktmuster liegt ihm auch zugrunde. Wie die ottomanischen Instrumentalformen ist der Darij in einem Maqam verankert, dessen Namen und Komponistennamen er trägt. Vor dem zwanzigsten Jahrhundert waren Darij-Kompositionen in der arabischen Welt sehr verbreitet. Heutzutage werden sie höchst selten aufgeführt und komponiert.
Der berühmteste Darij ist eine Komposition des syrischen Violinisten Sami al-Shawwa im Maqam Bayati.
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