Die Violine (die im Arabischen Kamanja oder Kaman heißt) kam Ende des neunzehnten Jahrhunderts ins arabische Musikensemble und ersetzte diverse indigene Fiedelvarianten wie die Kamanja, Rababa und Jowza. Man kann argumentieren, dass die Violine das offensichtlichste Beispiel für ein arabisierte Musikinstrument ist. Wahr ist aber auch, dass sie schon lange in der arabischen Musik heimisch ist. Sie hat ihre eigene Stimmung, Spieltechnik und Ornamentierungsstilistik. Die arabische Violine ist inzwischen so wichtig für den arabischen Sound wie die Oud und das Kanun.
Es sind eine Reihe von Stimmungen gebräuchlich, vorwiegend in Quarten und Quinten (G3, D4, G4, D5). Als bundloses Instrument kann die Violine alle Intonationsschattierungen des arabischen Maqam-Systems spielen.
Der Spielstil auf dem Instrument ist stark verziert mit Gleittönen, Trillern, umfangreichem Vibrato und Doppelgriffen; oft wird eine Saite als Bordun benutzt. Das Timbre der arabischen Violine reicht von voluminös und warm, ähnlich wie westliche Violinen, bis hin zu nasal und penetrant.
Erkunden Sie andere traditionelle arabische Instrumente: